Bali und Bangkok

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nikki

Re: Bali und Bangkok

Beitrag von nikki »

Vielleicht wird ja noch ein richtiger Taucher aus dir :lol:
Es ist nochmal um das Vielfache schöner, wenn du mit den Fischen schwimmst
und nicht nur von oben schaust.
Und wenn ich das richtig verstanden habe, dann Glückwunsch zur Oma.
Was ist es denn?
lg nikki


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Romy
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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Romy »

Nee,nikki,so ganz den Kopp unter Wasser, das wird wohl nix werden mit mir.Aber von oben sieht das schon sensationell aus.
Es ist ein Mädchen geworden, eine kleine Layla mit viel schwarzen Haaren :D . Und ich bin sowas von glücklich !!
Liebe Grüße
Romy


Thaifood is like haveing a Party in my mouth.
Sandfly
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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Sandfly »

Wieder ein richtig schöner Bericht. Sehr schön zu lesen, wie du neugierig und mit offenen Augen reist und alles so toll beschreibst.
Gehts denn noch weiter oder war es das schon? (ich hoffe es geht noch weiter!)
Und super, dass es dann doch mit dem Schnorcheln geklappt hat. Und da schließe ich mich Nikki mal an...vielleicht gefällt dir Tauchen auch irgendwann....


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Romy
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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Romy »

Sorry nochmal, dass es so furchtbar zähflüssig geht. Hier kommnt der nächste Teil, Ubud.

In Padang Bai angekommen heuern wir gleich einen Taxifahrer an, der uns nach Ubud fährt. Diesmal mit Airco! Die Landschaft unterwegs nach Zentralbali ist schön, sehr grün, kleine Dörfchen säumen den Weg. Jedoch, oh Graus...wir halten direkt auf eine pechschwarze Wand aus Wolken zu. Hoffentlich schaffen wir es noch trockenen Fusses ins Hotel. Aber es sollte nicht sein. Die Dusche am Morgen hätten wir uns sparen können. Der Taxifahrer muss ein gutes Stück vom Ubud Terrace Bungalow Hotel entfernt halten, und – gerade als wir mit den Taschen auf der Strasse stehen, öffnen sich die Schleusen des balinesischen Himmels und schütten Millionen Liter Wasser auf uns. Na super, alles pladdernass. Wir hechten in die Rezeption und ja, es sind noch zwei Zimmer frei. Ein netter Mann begleitet uns durch die weitläufige Anlage und knöcheltiefes Wasser, Treppauf, Trappab. Frank bekommt ein Zimmer in Paterre und ich darf eine steile enge Trappe aus Badezimmerfliesen rauf, aussenrum, die ist so glatt, ich falle mehrmals auf meine Reistasche. Glück gehabt, weich gelandet. :roll:
Dies Hotel wurde sehr empfohlen, aber wir sind nicht begeistert. Die Fenster und die Balkontür sind nicht wirklich abzuschliessen und man braucht nur von anderen Zimmern über das niedrige Geländer zu klettern. Auch fegt der Wind durch die Fensterrahmen. Aber was mich wirklich stört, ist, dass es im Zimmer stinkt, die Handtücher und die Betten stinken, der Kleiderschrank stinkt und ist sehr schmutzig, das Bad komplett verschimmelt und verkrustet.
Ich schliddere runter zu Frank und wir beschliessen zwei Dinge: 1. einen Regenschirm kaufen, 2. eine andere Unterkunft suchen.
Gesagt, getan. Mit nassen dampfenden Klamotten am body schauen wir uns also um und stellen fest, es gibt die allerreizendsten kleinen Hotels und Guesthouses in Ubud, man braucht nur ein bissel Zeit um sich umzuschauen. Wir werden fündig, als wir rein zufällig durch ein schönes balinesisches Tor purzeln und in einem grünen Göttergarten stehen. Hier werden Zimmer und auch ein kleines Haus vermietet. Puri Muwa heisst es und wir schlagen bei dem Preis von 350.000 IDR sofort zu. Nun dürfen wir ein Haus mit zwei Etagen, zwei Schlafzimmern und zwei Bädern unser eigen nennen.
Was wir noch nicht wissen, ist, dass wir lichtscheue Mitbewohner haben. Jeden Abend, wenn es dunkel wird, bevölkern dicke fette Schaben den Fussboden. Morgens liegen sie dann auf dem Rücken und es läuft eine weisse Paste aus ihren Körpern heraus...iiiiiggggiiiiiitttttttt. Ich spreche nicht von zwei oder drei , neeee es geht schon aufs dutzend zu. Also wird jeden Tag eine neue Dose Monsterspray gekauft und nachmittags jedes Zimmer eingenebelt. Dann können wir den Feind in aller Ruhe vor den zubettgehen einsammeln und entsorgen. :schreck:
Jeden Morgen und nachmittags wird eine Thermoskanne Tee gebracht und vor der reich verzierten geschnitzten Eingangstür abgestellt. Die Oma der Familie , wir nennen sie Frau Hase, wegen der Zähne, behängt gerade die steinernen Götter und die Sau mit Blumen.
Hier fühlen wir uns wohl. Aber nun müssen wir ja erstmal unser Gepäck abholen, das kostet uns eine ganze Nacht pro Nase! Der Regen setzt auch wieder ein und, kaum angetrocknet, werden wir wieder eingeweicht. Wir stehen auf der Strasse, nass wie die Fische im schönen Korallenmeer auf der Insel und plötzlich ist kein einziger Taxifahrer mehr zu sehen. Als sich endlich einer unserer erbarmt, gegen einen geringen Aufpreis natürlich, denn wer arbeitet schon gerne bei Regen, sind wir richtig dankbar.
Der Regen begleitet uns die ersten zwei Tage und der Durchfall auch. Also bleibt nix anderes über als durchs Dorf zu bummeln, Toiletten immer in Gehweite und den Schirm nicht aus der Hand geben. Nachts ist der Regen besonders heftig, es stürmt und ist kalt.
Ubud hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt. Mehr wie ein Künstlerdorf . Uns erwartet der geballte Kommerz, ein Laden neben dem anderen, kaum etwas originelles,das Zeugs bekomme ich auch auf dem Chatuchak und zu einem besserem Preis. Wenn ich denn interessiert wäre. Da wir uns ja zwei Tage eigentlich nur durch Läden und Restis schleppen, wollen wir danach kaum noch einen Laden von innen sehen. Ich kaufe Sarongs und Babytragetücher aus Batik, Kretek Zigaretten für die Familie und Bali Kaffee für meine Mutter.
Die Taxifahrer, die plötzlich wieder aufgetaucht sind, nerven. Alle 20 m hockt einer und wenn man sich ihm nähert, was ja unvermeidlich ist, springt er auf und hält einem sein Schild unter die Nase, auf welchem Touren angeboten werden. „Taxitaxi“ ist ein Ruf, der jeden in Ubud überall hin begleitet. Tidak sage ich, nein, und jangan, lass das. Aber es nützt nichts. Später gehen wir dazu über, den Taxifahren „Taxitaxi“ zuzurufen, bevor sie den Mund aufmachen. Wenigstens bekommen wir so ein Lächeln.
Der Himmel bleibt grau, wir hoffen sehnlichst auf besseres Wetter um die Umgebung zu erkunden. Die anderen Touristen schleppen sich auch so durch den Tag, nass und frustriert. Es ist kalt, Himmel nochmal....lass Gnade walten.
Wieder legen wir uns ins feuchte Bett und lauschen dem Sturm und dem trommeln des Regens.
Dem Himmel sei Dank – die Sonne scheint! Jetzt kann es ja nur noch besser werden. Wir gönnen uns im Café Luna ein königliches Frühstück mit Omlett,Croissants, Saft, Kaffee, frisch gebackenem deutschem Brot und Marmelade.
So gestärkt laufen wir zum Monkey Forrest und geniessen die Sonnenstrahlen auf unserer Haut.
Der Monkey Forrset ist ein verwunschener, magischer Ort, wenn man die vielen Besucher ausblenden kann. Riesige Muskatbäume mit langen Luftwurzeln bilden die Kulisse für die Affenbanden. Da gibt es den alten Anführer, der schon einen Bart hat und sich die Läuse aus dem Pelz pulen lässt, und junge Kerle, die kek rumspringen und ganz schön frech sind. Sie fressen so viele Bananen, die die Menschen ihnen anbieten, dass viele Affen sie gleich wieder auskotzen, nur um sogleich gierig eine andere ins Maul zu schieben. Ich gebe den Affen keine Bananen, denn ich will sie nicht reizen oder sie gar an meinem Körper hängen haben. Also- hati hati, Vorsicht.Vereinzelt stehen im Wald moosbewachsene Figuren, Götter, Drachen , Affen und zwei täuschend echt aussehende grosse Warane. Es scheint, dass sie im nächsten Moment ins Wasser des kleinen Bachs springen werden.
Eine Drachentreppe führt hinunter zu einer Quelle. Auch hier ist die Vegetation üppig und das kühle Nass ist von Göttern umgeben, die es beschützen.
Weiter geht der Weg rein in den Wald und wir gelangen zu einem Tempel. Leider ist er verschlossen, aber er ist von vielen Statuen umgeben. Eine lange steinerne Schlange windet sich durch den Wald, auf ihr sitzen steinerne und auch lebendige Affen, in trauter Zweisamkeit.
Aber ganz in der Nähe des Tempels finde ich das, was wohl die Babystube des Waldes ist. Unzählige Affenbabies tummeln sich auf grossen von der Sonne angewärmten Steinen, werden von ihren Müttern gefüttert und von den Touristen mit Bananen bestochen, damit sie für ein Foto stillhalten. Die Bananen sind ein prima Spielzeug, da kann man gut mit matschen. Eine Affenmami hat wohl wieder zuviel von den Dingern und kotzt Bananenbrei auf ihr Baby...igitt.
Die Affenbabies haben sehr unterschiedliche Gesichtsmimiken. Es ist erstaunlich, genau wie bei Kindern. Einer hat sogar eine richtig böse Grimasse. Trotzdem finde ich die alle so süss, dass ich mich garnicht satt sehen kann.
Praktisch an jeder Ecke oder Weggabelung steht ein Angestellter der Parkverwaltung in Sarong und hat ein Auge auf die Affen-Menschen-Kontakte. So sehr harmlos scheinen die Affen wohl doch nicht zu sein. (vor einigen Tagen ist eine Freundin, die im Forrest war, böse von einem Affen in die Hand gebissen worden, ohne zu füttern oder die Tiere zu reizen)
Ausserhalb des Waldes stärken wir uns mit einem Kaffee und schauen den Affen zu, die auf dem Stromleitungen turnen.
Nachmittags gibt es wieder Weltuntergang.
Wir beschliessen, am nächsten Tag einen geführten Ausflug mit einem deutschsprachigen Reiseleiter zu machen, denn wenn das mit dem Wetter so weitergeht, dann kommen wir ja nie zu Potte.
Leider kommt nicht, wie verabredet, Wayan, sondern sein Kollege Suria. Er ist schwer zu verstehen und erzählt nur das nötigste, da ist unser Reiseführer ergiebiger. Aber zumindest werden wir von A nach B und C und D gefahren.
Auf geht es nach Mengwi, einst wichtigstes Königreich Westbalis. Dort besuchen wir den Tempel Pura Taman Ayun, der mit einem Wassergraben umgeben ist.
Wir treten durch das candi bentar, das geteilte Tor,welches so typisch für balinesische Tempel ist, und betreten einen Hof.
Das reich verzierte Haupttor, welches von steinernen Wächterfiguren aus der balinesischen Mythologie bewacht wird, ist leider verschlossen und so müssen wir entlang der Mauer laufen, die den inneren Hof umgibt und ab und zu einen Blick hinein werfen. Aber allzu viel gibt es da nicht zu sehen. Es gibt mehrere Bales, Holzpavillons auf Steinsockeln, darin sollen die Götter wohnen. Aber momentan wird dort heiliger Krempel für Zeremonien verwahrt. Hoffentlich wird erst aufgeräumt wenn die Götter sich anmelden.
Innen stehen auch viele Mehru Türme mit bis zu elf Dächern, was an Heiligkeit kaum zu überbieten ist. Denn – je mehr Dächer, desto heiliger. Die Meru Türme repräsentieren die Berge und den Wohnsitz der Götter. Friedlich ist es hier und alles ist sehr grün und sauber.
Am Strassenstand wird eine Erfrischung gekauft und weiter geht die Fahrt nach Wanasari. Eine Schmetterlingsfarm steht auf dem Programm. Das gefällt mir aber! Wie oft habe ich in der Vergangenheit schon versucht, die schönen Flattermänner vor die Linse zu bekommen, immer vergebens, denn sie waren schneller als der Focus meiner Kamara. Das sollte sich aber nun ändern! Um es kurz zu machen, auch hier haben sie nicht still gehalten. Aber in der Afzuchtstation, dort habe ich sie alle gesehen und sie waren wunderschön. In allen Farben schillerten sie, blau, gelb, grün, braun,orange..... Und ich durfte sie auf meinem Körper tragen, wie einen kostbaren Schmuck. Allerdings haben die Beinchen ganz doll gekitzelt, denn ein Falter mit 25 cm Spannweite hat schon ganz schön kräftige Füsschen mit denen er sich auf meiner Haut festhält. Natürlich schlendere ich auch durch das dunkle Gewölbe mit den Käfer Terrarien. Da gibt es riesige wunderschöne Käfer anzuschauen. Normalerweise versuche ich ja immer, schneller zu laufen als diese Krabbler, aber hier konnte ich sie ganz in Ruhe studieren und sie sind wirklich sehr erstaunlich. Gross, mit Höckern und dicken kräftigen Zangen. Schwarz,Gold und Kupferfarben, mit langen Antennen. Die Skorpione waren nicht so mein Ding.
Weiter geht die Fahrt zum Gunung Batukau, der zweithöchste Berg Balis. An seinen Hängen befindet sich der letzte echte Regenwald der Insel und mittendrin der Regenwaldtempel Pura Luhur Batukau. Er gilt als sehr bedeutend. Das liest sich aus dem Schild am Eingang heraus. Nicht erlaubt einzutreten sind :
Schwangere Frauen
Frauen, deren Kinder noch nicht die ersten Zähne haben (?)
Kinder, deren erste Zähne noch nicht ausgefallen sind
Frauen mit Periode
Gläubige, die durch den Tod unrein sind (...)
Verrückte Frauen und Männer
Jeder, der nicht anständig angezogen ist

Nachdem wir das geklärt haben – wir sind weder schwanger, noch verrückt, tragen Sarong, die ersten Zähne sind schon längst Geschichte und die zweiten teils auch ;-) , betreten wir diesen wirklich sehr athmosfärischen Tempel. Der Wald umfängt uns und kleine Echsen huschen über den mit Blättern weich gepolsterten Weg und die lange Treppe die zum geteilten Tor führt.
Einige Balinesinnen bringen Opfergaben in den Tempel, die sie auf dem Kopf tragen. Frank sieht mit seinem grünen Sarong fast aus wie eine Balinesin und könnte eigentlich auch was auf dem Kopf tragen, oder??
Es ist herrlich still und friedlich. Die riesigen Bäume überragen alles , grosse Farne winden sich um steinerne Wächterfiguren, Moos wuchert wild und willkommen auf jedem Stein. Hier haben die Merus fünf Dächer und wir dürfen in den Hof.
Die vielen verschiedenen Bäume , Palmen und andere exotische Gewächse drängen förmlich über die Mauer, hängen sich hinein in den Tempel, wollen Teil sein und ihn verschlingen. Gottheiten und Schreine lugen verschüchtert aus dem dichten leuchtenden Grün heraus, wunderschöne weisse steinerne Göttinnen leuchten vor dem rötlichen Holz des Tempels. Im Hintergrund findet eine kleine Zeremonie statt und wir halten Abstand.
Wir lassen uns treiben im sattensanften Multifacettengrün , die Bäume sind riesig und sogar aus den Kronen hängen grosse Farnwedel herab.
Überall findet man Opfergaben. Eine Maggiflasche, die üblichen Bastkörbchen mit Blüten, ein rohes aufgeschlegenes Ei mit lila Blüten,Eierschalen ohne Ei.
Die Farben der Steinfiguren sind traumhaft, grünes Moos, weiss, ocker, rostrot, lila und braun. Die Luft ist frisch und sanft, sauber. Mir gefällt dieser Tempel um vieles besser als der heiligere Pura Taman Ayun. Und dann gelangen wir zu einem kleinen Teich in dessen Mitte eine kleine Insel schwimmt. Auf ihr ein kleiner Schrein der dem Herrn des Berges Gunung Batukau gewidmet ist.
Hier mag man wohl gerne länger verweilen, aber die Zeit drängt. Next stop : die Reisterassen von Jatiluwih, die weiter östlich liegen. Sie sind die schönsten Reisterassen Balis und reichen bis ans Meer. Es ist ein herrlicher Anblick, diese grünen Treppen,gebogen und ansteigend bis zum Horizont.
Die Gunst der Reisgöttin Dewi Sri sorgt im besten Fall für eine reiche Ernte. Damit die Göttin auch mal ausspannen kann, sorgen die Frauen derweil dafür, dass die Vögel nicht alle Reiskörner aufpicken. Sie laufen mit laut klappernden Bambushölzern und Regenschirmen durch die Felder um die Vögel aufzuschrecken. Bunte Stofbänder flattern im Wind und machen die grüne Weite ein wenig lebendiger, sogar T-shirts sind im Feld aufgehängt.Es ist das erste Mal, dass ich ein Reisfeld aus der Nähe sehe und bin beeindruckt. Männer tragen an langen Bambusstangen Reisbündel, kleine Hütten, scharlachrote und gelbe Blattpflanzen lockern das Bild auf. Auch hier wieder ein harmonisches Durcheinander von Grüntönen, dazwischen gerade und disziplinert die hellen Reispflänzchen in Reih und Glied. Der Himmel wird lamgsam dunkel, es braut sich in der Ferne was zusammen, Aber diese Dunkelheit lässt die Farben der Reisfelder nur um so heller leuchten. Wunderbar! Palmen mit gelben Kokosnüssen machen Apetitt auf frische Kokosmilch. Und Papayas...hmmm...schmatz. Jackfruits hängen schon eingetütet am Baum.Wir laufen durch ein Reisfeld, bitte immer schön auf dem gerade mal Fussbreiten und mit Gras überwachsenem Mäuerchen bleiben,welches nur zu ertasten ist, denn daneben fliesst das Wasser.....klar, wir rutsch aus, Flip Flops sind hier auch nicht die adäquate Fussbekleidung. Die Aussicht, diese Weite – grün bis zum Horizont, soweit das Auge reicht.
So langsam meldet Magen an Hirn : HUNGER und zwar nicht wenig. Suria weiss Abhilfe. Klar weiss er das :mrgreen: , er führt uns zum einzigsten Resti weit und breit, welches voll auf Touris ausgerichtet ist. Das Essen ist nicht gut, dafür ist der Preis heiss. Wir haben gerade einen Tisch mit Essen beladen, da fallen die Russen ein. Gut, dass wir schon was auf dem Teller haben, denn man kommt nicht mit dem auffüllen des Buffets nach. Die netten Russinen tragen ihre Kleidung sehr offenherzig, es ist ja auch sehr warm. Ich habe grosse Sorge, dass den Damen die Brüste in die heisse Suppe fallen und sie sich Verbrennungen zuziehen. Der Guide ist wohl ähnlich besorgt, seinen Blicken nach zu urteilen :lol: , aber übt sich in asiatischer Zurückhaltung. Hehehehehe.
Wir vertrauen uns wieder dem Auto an und flitzen zu den heissen Schwefelquellen. Also, wir wären gerne geflitzt, aber die Strasse hatte Schlaglöcher so gross wie Badewannen und so ging die Fahrt im slow motion Modus vonstatten. Da wundert man sich nur noch, wie ganze Familien auf dem Moped, die Mama noch ein riesiges Bündel Holz auf dem Kopf, heile zuhause ankommen. Wir rumpeln und pumpeln dahin, da steht plötzlich eine grosse Steinfigur am Strassenrand, sie zegt nach links. OK, wir biegen mal ab. Der Weg zu den Quellen führt uns über eine laaange Treppe bergab, da kommt uns eine junge Frau entgegen, einen ganzen Kasten Bintang Bier auf dem Kopf, Respekt. Auch hier wachsen wieder schöne und exotische Blumen. Rund um die heissen schwefeligen Quellen sind Steinhäuschen geb aut, darin kann man baden. Frank tut das, ich lehne dankend ab, keine trockenen Klamotten dabei. Ich schau mal in Franks Badehäuschen, nee, bei dem Licht sieht er aus wie eine Wasserleiche und ich mach die Tür wieder zu. Hintenraus gibt es noch einen grossen Schwefelpool, da setz ich mich auf den Rand und häng die Füsse rein.
Der Tag ist noch nicht vorbei und der Guide schleppt uns zu einer Gewürzfarm. Leider ist für die meisten der Gewächse gerade keine Saison und so gibt es nur getrocknetes Kraut zu sehen. Es gibt Tee zu probieren und man hätte es gerne, wenn wir die überteuerten Gewürze und Getränke kaufen würden. Tun wir nicht. Also fahren wir endlich nach Ubud zurück. Selamat malam, guten abend, wir haben Hunger und gehen erstmal lecker essen, bevor der abendliche Weltuntergang das laufen wieder erschwert.

Der neue Tag zeigt sich im besten Licht, nämlich im Licht der Sonne. Wir heuern ein Blue Bird Taxi an und lassen uns zum Affenwald von Sangeh kutschieren.
In meinem Reiseführer sah ich ein Foto des Tempels im Wald : Pura Bukit Sari, und ich wusste, dahin will ich , den muss ich sehen . Die Makaken, die im Wald von Sangeh hausen, geniessen die Verehrung der Balinesen, weil sie in ihnen die Nachfahren des Affengenerals Hanuman verehren. In diesem Wald wachsen prächtige Muskatbäume, bis zu 40 Meter hoch. Diese Bäume gibt es nur auf Bali. Einige sind mitten im Wald mit schwarz-weiss karierten riesengrossen Tüchern umwickelt und Blumenopfer liegen zwischen den Wurzeln. Da stehen sie, enorm gross und von ihren Ästen hängen feine Luftwurzeln wie Vorhänge von Armen herab. Sie sehen aus wie Gespenster.
Tief im Wald liegt das Objekt meiner Begierde, der Tempel Pura Bukit Sari. Er ist über einen langen Weg, gesäumt von grossen Bäumen zu erreichen. Affen toben herum und ärgern eine kleine Gruppe Besucher. Zum Glück ist nicht viel los und es ist sehr ruhig.
Aber oh Graus...die Tür zum Tempelchen ist verschlossen. Was nun?? Einige Männer arbeiten drinnen und ich frage, ob ich bittebitte ein paar Fotos machen dürfte, ich bin doch von sooooo weit her gekommen ?? Mit einem breiten Lächeln garniert kann man meiner Bitte nicht widerstehen und ich darf rein. Da stehe ich wirklich vor ihm, ich bin hin und weg. Diese Farben, rot, grün und golden, zu beiden Seiten der Tür steinerne Affen- und Wächterfiguren. Der Tempel ist nicht gross und auch nicht besonders heilig. Aber gerade die kleinen Orte sind oft besonders bezaubernd, so wie aich dieser hier. Über dem Tor ist eine riesige Dämonenfratze mit seeehr grossen Händen, die haben auch noch extrem lange Fingernägel. Es scheint, er sagt, stop, bis hierher und nicht weiter. Um den Tempel herum stehen die grossen Bäume Spalier.
Am grossen geteilten Tor zu Anfang des Weges sitzen zwei Löwinnen Figuren und halten einen Affen zwischen den Pranken. Die Löwinnen haben sehr blaue Augen, wie meine Mutter....ähhhhh, ja.
Frank hat keine Lust und so spaziere ich alleine noch ein bissel im Wald herum und finde einen kleinen Meditationstempel mit einer Garudastatue. Derweil hat Frank eine kleine Quelle entdeckt, die ganz verlassen und verwunschen in einem Winkel des Waldes liegt, wo wohl nur selten jemand hinkommt. Figuren, mit Moos überzogen, eine Schlucht, ein Bach, ganz lauter Gesang, Geschrei und Gepfeife der Waldvögel erfüllt die Luft. Hier ist es schön.
Der nächste Höhepunkt wartet schon. Wir möchten den Bali Bird Park besuchen.
In diesem grossen Parkgelände sind die unterschiedlichsten Vögel zu sehen. Ich habe in meinem Leben noch keinen weissen Pfau gesehen und der hat sogar seine Federn aufgestellt, ganz lange. Pelikane und Flamingos, die frei im Park herumspazieren. Papageien und Kakadus, Vögel, die aussahen wie schwarze Kugelkissen mit weissen Punkten, mit weissen Gesicht, zwei rotem Säckchen an den Seiten des Schnabels und mit einem Horn auf dem Kopf. Was zum Teufel ist das für ein Vogel????
Ein anderer sieht aus wie eine Prinzessin , schlank und elegant mit einem Krönchen auf dem Kopf und einer Federboa um die Schultern. Ein Nashornvogel fällt mir auf und einer, der ihm ähnlich sieht aber knallrote Haut um die Augen herum hat und unter dem Schnabel einen leuchtend blauen Sack. Aber am besten gefällt mir der, der aussieht wie ein älterer alleinstehender Herr mit Toupet, ein wenig etepetete, war vielleicht früher mal Buchhalter. Das kleine schwarze Auge inmitten des roten Flecks hinter dem dicken Schnabel schaut ständig ein wenig prüfend und misstrauisch, der leuchtend gelbe Sack unter dem Kopf harmoniert mit dem hellen Hals und ganz hinten am Kopf sitzt etwas, das aussieht wie ein verrutschtes hellbraunes Toupet. Der ist soooo süss!
Dann wieder ein Tier, dass ich noch nirgendwo gesehen habe. Ein Vogel, aber - ob DER fliegen kann??? Ein grosser massiger Körper, ca 1 m hoch, darunter dicke, kräftige Beine mit je drei fetten Fingern dran, darauf sitzt er. Der Körper ist mit langen feinen schwarzen Federn bedeckt, die aussehen wie Haare, pechschwarz. Daraus wächst ein dunkelgelber Hals empor auf welchem ein kobaltblauer Kopf sitzt, obendrauf soetwas wie ein plattgemachtes Horn! Gleich daneben der gleiche Vogel, aber mit kobaltblauem Hals und Kopf, aber wo der Hals aus dem Körper wächst, hängen zwei rote lange Schlabberdinger herunter. Das Horn auf diesem Kopf ist hoch und spitz. Ich nenne sie für mich die Dinosauriervögel. Schaut euch die Fotos an, wer weiss den Namen???
Die Zeit rennt und wir auch, denn wir wollen unbedingt noch den Reptile Park nebenan sehen. Das ist der Knaller, hier ist die Umgebung einer alten Ruine nachempfunden, mit Teich und Bäumen und die Echsen laufen frei herum, sitzen auf Ästen oder hängen von einem herab. Man muss höllisch aufpassen, um nicht auf eine draufzutreten oder gegen einen Ast zu laufen und das Tier klebt dann im Gesicht .
Diese Tiere sind absolut erstaunlich und sie schimmern in den schönsten Farben. Vor kurzem wurden sie gefüttert, und einigen klebt noch Blut am Maul. Vor allem kann man ganz nah an sie heran, denn nun sind sie müde und bewegen sich kaum noch.
Heute werde ich zum Echsen Fan, nie war mir bewusst, wie schön diese Tiere sind.

Der Tag neigt sich dem Ende zu und wir landen wieder in Ubud. Für den morgigen Tag beschliessen wir , einen Kecak Tanz anzusehen.
Wir bummeln noch eine Weile durch das abendliche Ubud. Die Häuser sind nun hübsch beleuchtet und die Stimmung ist gut. Eine Massage muss auch her, danach fühlen wir uns wie neu. Hier gibt es so viele hübsche Batik Sarongs, ich will die haben, her damit. Die Unterschiede in Preis und Qualität sind gross. In einem Laden treffen wir auf einen sehr freundlichen jungen Mann, er erklärt uns den Unterschied zwischen den verschiedenen Batiktechniken. Ich bin begeistert und kaufe einen handgebatikten Sarong zu einem sensationellen Preis. Dazu noch drei mit Batik Druck, Frank schlägt auch zu. Wir sind happy. Als wir am nächsten Tag wieder im Laden sind, weil mir nach einem weiteren handgebatikten Sarong gelüstet, gibt es sehr erstaunte Gesichter bei mir und beim Besitzer des Ladens. Er will nun ein mehrfaches für seine Ware haben als wir noch am Tag zuvor gezahlt haben. Ich bin sauer und fühle mich betrogen, er ist sauer und fühlt sich beleidigt. Des Rätsels Lösung : Gestern war der Sohn im Laden und der hatte wohl keine Ahnung von den Preisen.....Glück für uns, Pech für ihn, denn das wird wohl Diskussionen beim Abendessen geben.
Unser Abendessen nehmen wir in einem Gartenrestaurant direkt am Reisfeld ein, mit Froschkonzert inclusive und bei Kerzenlicht. So schön kann das Leben sein !!!

Das Frühstück lassen wir heute im kleinen Café gegenüber des Puri Muwa schmecken. Auf der Terasse der ersten Etage hat man einen guten Überblick auf die Umgebung. Die junge Kellnerin kommt auch hoch und bringt die morgendliche Opfergabe , das geflochtene Körbchen mit Blüten und Räucherstäbchen und spritzt kniend mit anmutigen Bewegungen Wasser in den Raum. Dann steckt sie sich eine schöne Blüte hinters Ohr, verneigt sich und geht wieder. Dieses kleine Ritual kann man morgens überall sehen und die kleinen geflochtenen Körbchen aus Bambus oder Palmblatt mit bunten Blüten stehen einfach überall herum und man muss höllisch aufpassen,um nicht draufzutreten.
Wir schlendern durch den Ort, mittlerweile finde ich Ubud richtig kuschelig und die negative Stimmung der ersten zwei Tage, bedingt durch schlechtes Wetter und Verdauungsprobleme, ist dahin. Es gibt zwar immer noch extrem viel Kommerz mit überteuerten Artikeln, aber wir haben ja mttlerweile auch das gesamte Dorf erkundet und finden richtig schöne Winkel. Eine extrem gute Fussmassage bringt unsere müden Füsse wieder auf Trab und wir mischen uns im Markt unter das Volk. Hier gibt es Kitsch und Krempel für jedermann . Frank läuft eine fette Ratte über seine Hand als er eine Statue aus dem Regal nehmen will. Sein Schrei war eines Tarzans würdig . Ich finde tolle superleichte und quietschbunte Strand-Sarongs mit Ganesh und anderen Motiven. In der oberen Etage hat ein junger Maler seine Werke ausgestellt. Wir verlieren uns in dieser Vielfalt und kaufen ihm natürlich mehrere Bilder ab. Es geht ja garnicht, dass ich aus Bali keine Malereien mit nachhause bringe. Ach, ich hätt nun noch ein kleines Problemchen....wo bitte gibt es denn noch freie Wände für meine Wohnung???
Ein grosses Schild fällt mir ins Auge. Ein gewisser Ida Bagus Wijaya heilt einfach alles. Rückenschmerzen, Diabetes, Depression, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, Krebs, Menopause und vieles mehr. Also, meine Lieben, wenn ihr an wasauchimmer leidet, der Weg führt nach Ubud zu Ida Bagus !!
Daneben ein kleies Büro, es heisst Bangkok’s Tourist Service...heh??
Es gibt auffallend viele Yoga Schulen und zugleich findet eine grosse Welt-Yoga-Konferenz mit Workshop statt. Oder so ähnlich. Da laufen viele rum, die sehen alle aus wie Gurus . Klischee voll bedient.
Eigentlich ist das ganze Dorf eine Ausstellung. Beinahe jede Hausfassade ist mit Orrnamenten und Gottheiten verziert, überall finden sich schöne verzierte Eingänge oder Tempeln nachempfundene Elemente. In so manchem Resti oder Café glaubt man sich im Wald oder in einer Tempelanlage wiederzufinden.
Dem Königspalast wird ein Besuch abgestattet und dann müssen wir dringend ins Internet um ein Hotel für die nächsten Tage zu finden. Wir wissen noch nicht ob es Kuta, Legian oder Semyniak werden wird. Nach sehr langem hin und her und grosser Orientierungslosigkeit fällt die Wahl auf Kuta und das Hotel Kuta Beach Club.
Aber das werden wir noch bereuen ! :baeng
Zunächst sind wir ersteinaml beruhigt, dass dieses Problem gelöst ist und kaufen uns ein Ticket für den traditionellen Kecak Tanz an Abend. Die Vorstellung ist toll, die Kostüme sind beeindruckend und die Tanzdarbietungen sehr gefühlvoll und ausdruckstark.
Unser Taxi für den nächsten Vormittag nach Kuta ist bestellt und uns bleibt nur noch das packen unserer Taschen.
Ich habe den Eindruck, dass wir unsere Zeit in Ubud nicht wirklich gut genutzt haben. Wir hätten bestimmt noch mehr sehen können. Aber, was vorbei ist, ist vorbei. Dumm gelaufen. :nixweiss
Wir nehmen den letzten Absacker in der Shisha Lounge zu uns und da bricht auch schon wieder der Weltuntergang über uns herein. Zum Glück haben wir ja nun Schirme und kommen einigermassen trocken im Häusle an . Nach dem letzten Monster einsammeln schlafen wir uns in den neuen Tag hinein.


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Re: Bali und Bangkok

Beitrag von Romy »

Es geht weiter, wir sind immer noch auf Bali.
Ach, übrigens, mein Myanmar Ebook ist nun auch beim Apfelhändler als APP erhältlich.

Here we go :
Das Taxi bringt uns nach Kuta. Das Hotel Kuta Beach Club liegt mitnichten am Strand, sondern abseits. Die Anlage ist sehr schön, zweigeschossige Gebäude inmitten eines gepflegten tropischen Gartens, zwei Pools, Poolbar und open Air Restaurant.
Nachdem wir drei Zimmer wegen wirklich argem grossflächigem Schimmelbefall abgelehnt haben, sind wir mit der Unterkunkt rundum zufrieden. Grosse gut ausgestattete Zimmer mit Balkon und Blick auf den Garten.
Auf den ersten Blick gefällt uns das im Reiseführer als moderner und schicker Badeort angepriesene Kuta überhaupt nicht. Nun machen wir uns auf, das Dorf zu erkunden und das wohlige Urlaubs-Beach Gefühl aufkommen zu lassen. Aber wir werden enttäuscht. Kuta ist laut, schmutzig, wuselig-unordentlich. Praktisch das ganze Dorf ist eine Baustelle, grosse Kräne überragen alles. Es sieht eher aus wie eine Lagerhalle/Ausstellungshalle eines grossen Baumarktes und man wartet irgendwie ständig darauf, dass der Tieflader kommt um den ganzen hässlichen Krempel abzuholen. Aber der kommt nicht.
Durch die Baustellen ist es überall laut, Surfer fahren mit ihren Mopeds, auf denen seitlich lange Surfbretter geschnallt sind wie die Wilden durchs Dorf und man muss höllisch aufpassen. Der Strand ist breit und lang, aber das Gefälle ins Wasser ist steil und die Brandung erheblich. Man sieht so gut wie niemanden im Wasser. Ausser den Surfern. Was man auch nicht findet, sind Sonnenliegen, dafür aber alle 30 Meter eine Surferbude mit Brettverleih.
An jeder Ecke findet man Mac Doof, KFC, Pizza Hut, jede Menge Kaufhäuser, Restaurants in Lagerhallengrösse mit kaltem blauen Licht und dem Charme einer Bahnhofswartehalle, Bubba Gump Shrimp........all you can eat Läden.......
Ausserdem ist das Leben hier recht teuer, auf alle Preise in Restis uns Bars kommen nochmal 21% Tax, da kommt immer ein recht hoher Betrag zusammen.
Also, wir haben uns verbucht, geirrt, nicht gut informiert, haben einen typischen Anfängerfehler gemacht. Und eine Woche im Voraus bezahlt. Besser gehts ja wohl nicht. Mist. :aua:
Da hilft nix, wir wollen nicht das Geld in den Sand setzen und machen eben täglich Ausflüge mit Blue Bird Taxis, die sind ja nicht teuer.
Für den ersten Tag machen wir einen langen Spaziergang am Strand entlang, aus Kuta raus, durch Legian bis nach Seminyak. Je weiter wir uns von Kuta entfernen, desto schöner wird es. Allerdings auch umso teurer. Seminyak ist wirklich sehr schön, aber die Preise steigen in den Unterkünften sowie auch in den Restis erheblich an.
Am Nachmittag möchten wir zwei Stündchen auf einer der wenigen verfügbaren Liegen am Strand ausruhen und ein bissel baden. Kosten pro Liege 4,50€. Aber auch hier ist die Brandung so stark, dass man kaum ins Wasser kommt und raus kommt Mann dann beinahe ohne Badehose...hahaha.
Bestimmte Bereiche des Strandes sind für Besucher gesperrt, darauf wird auf grossen Schildern hingewiesen. Hier halten die Balinesen noch ihre religiösen Zeremonien ab oder bringen den Meersgöttern Opfer dar. Es gefällt mir, dass sie dabei nicht von halbnackten Touristen gestört werden dürfen. Daumen hoch ! :super
Abends machen wir einen Bummel durch die ach so berühmten Gassen Poppies Lane I und II. Sie werden als „Insel der Ruhe vor dem Lärm der Hauptstrasse“ beschrieben, aber ich frage mich ernsthaft, in welcher Dekade der Redakteur vor Ort war.
Ich weiss ja nicht, wem das gefällt, aber ich finde das einfach nur gruselig. Enge Gassen mit Läden, die aus offenen Garagen bestehen sowas von voll mit hässlichem Ramsch und Plastikkram sind, neeee.... hier gibt es garnichts hübsches. Ausserdem flitzen einem wieder Surfbretter um die Waden herum.
Abendessen, Absacker im Hotel und ab ins Bett.

Am nächsten Morgen macht sich eine komplette Leere in unseren Geldbörsen bemerkbar und wir suchen einen Geldwechsler mit gutem Tageskurs. Der ist schnell gefunden und ich möchte 200€ wechseln. Der Kerl zählt mir das Geld ab, direkt vor meinen Augen. Stimmt, denke ich. Frank wechselt 100€, zählt aber selber nach und stellt fest, dass bei ihm 200.000 IDR fehlen. Ich nehme mein gewechseltes Geld , zähle auch nach und stelle fest, bei mir fehlen 400.000 IDR!! Meine Blicke durchbohren den Kerl und der gibt auch sofort nach, entschldigt sich sogar, er ist a bit confused, und legt wieder vor unseren Augen 400.000 IDR, bzw 200.000 IDR dazu. Beruhigt gehen wir ins Hotel um die Knete in den Safe zu packen und stellen fest – das Geld fehlt immer noch!!! Ich bin richtig sauer, nicht weil ich diese 32 € nicht verschmerzen könnte, aber dass ich mich sooo habe vorführen lassen mit dieser Dreistigkeit! Allerdings schleicht sich auch eine gewisse Bewunderung ein für diese Fingerfertigkeit! Später soll ein anderer Geldwechsler sowas nochmal versuchen, der bekommt zwar meinen Zorn, aber nicht mein Geld. :aetsch
Wir verbuchen das unter „Erfahrungen aus denen man lernen sollte“ , und chartern ein Blue Bird um den Felsentempel Uluwatu zu besuchen.
Der Pura Luhur Uluwatu ist einer von Balis heiligsten Tempeln und liegt auf der Spitze einer Felsenklippe im Süden auf der Halbinsel Bukit Badung 200 m über dem Meer. Zu Füssen des Tempels brechen sich die heftigen Wellen an der Klippe und die Aussicht ist wirklich toll. Wir klettern die vielen Stufen hoch und stehen mal wieder vor einem Candi Bentar, gehen weiter durch den ersten Hof bis zum Haupttor, bewacht von einem steinernen Ganesha, und dann ist Schluss. Man kann durch ein Gitter lugen und sieht noch den dreistöckigen Mehru, der auf der Klippe trohnt, das war es dann auch schon. Hmmmm....ja, ich hab so meine Probleme mit den balinesischen Tempeln, ich hab es ja schon erwähnt. Meine Erwartungen verpuffen meistens ins Leere. Allerdings gibt es auch hier Affen, die belagern eine japanische Reisegruppe. Es ist wohl eine Äffin auf Barbie Entzug , die sich gerade eine seltsame Sammlung zulegt : eine rosa Schleife, einen rosa wuschel Puschel, ein rosa Häschen, eine rosa Spange. Die Japanerinnen nehmen es mit Humor.
In einer schattigen Ecke sitzt ein Mann, der aussieht wie ein Priester, ganz in weiss gekleidet, langes weisses Hemd, weisser Bart,weisses Tuch um den Kopf gebunden, weisse Zigarette :P , dicke silberne Ringe an den Fingern. Nicht weit von ihm entfernt ruht auf einem Holzklotz ein grosser alter Affe. Ganz entspannt weiss er wohl genau, dass ihn niemand stören wird. Oben auf dem Kopf laufen seine Haare spitz zusammen, es sieht ein wenig punkig aus, seine Ohren sind auch spitz und ein wenig abstehend was ihn trotz des schon fast weissen Fells irgendwie jungenhaft aussehen lässt.
Wir lassen die Affen, die Japaner und den einsamen Mehru hinter uns und schlagen uns in die Botanik. Ein einsamer Weg führt durch einen Wald und man kann so manche skurile Pflanze bewundern. Auf der Rückfahrt geht es nur langsam voran, denn man muss Platz lassen für eine sehr lange und farbenfrohe Beerdigungsprozession.
Zurück in Kuta findet ganz in der Nähe unseres Hotels eine Hochzeitszeremonie statt. Der Eingang zum Hof ist mit roten Zeremonienschirmen und Girlanden gechmückt, daneben grosse weisse Blumengebinde und davor auf der Strasse türmen sich die Opfergabenkörbchen. Ein grosses Foto zeigt ein strahlendes Paar in traditioneller Tracht. Und wie ich da so versunken in diese Szene rumsteh, kommt die Braut, die hübsche , und stellt sich in Pose für ein Foto.Sie ist wunderschön, die schwarzen Haare aufgetürmt mit üppigem Goldschmuck, in traumhaft schöne Stoffe gehüllt. Der Bräutigam kommt auch noch dazu, auch er im traditioneller Tracht, super. Die Einladung, ein Foto mit ihnen zusammen zu machen, lehne ich dankend ab. Das wäre mir doch zuviel an Audringlichkeit.
Später schlendern wir die sehr laute und rammelige Hauptstrasse entlang, versuchen, uns nicht von den Werbern in diverse Lokale reinziehen zu lassen und flüchten in ein Shoppingcenter. Hier gibt es sehr schicke Lokale und wir beschliessen, hier etwas zu essen. Das Lokal ist kuschelig, die Bedienung reizend und lustig, das Essen geht noch, der Preis dann nicht mehr. Ganz in der Nähe gibt es einen monströs grossen Laden, der alles mögliche aus Batik verkauft. Ich glaube er heisst Batik Kerik oder so ähnlich. Auch hier sind die Preise einem gut verdienenden Europäer angepasst und wir beschränken uns aus Langeweile auf kleinere Mitbringsel. Aber schön zum schauen ist´s allemal.
Das letzte Bintang Bier am Pool schmeckt vorzüglich :prost und wir begeben uns in die Horizontale.
Am nächsten Morgen beim Frühstück im offenen Restaurant werden wir von der australischen Rentnergang freundlich begrüsst. Man trifft sich hier zwei Mal im Jahr und ist dem Personal namentlich bekannt. Ich muss schmunzeln, das erinnert mich so sehr an die Neckermann Überwinterer in Benidorm. :kugel
Da wir jeden Tag einige Stunden am Pool verbringen, haben wir Gelegenheit, den Tagesablauf der Aussis zu studieren. Das Essen scheint ihnen hier gut zu munden, denn die Hüften und Popos sind gut im Futter. Nach dem Frühstück und dem Austausch des neusten Tratsch und Klatsch geht jemand in den nächsten Supermarkt und kommt mit einer Pulle Schnaps zurück. Ab auf die Liege in die Sonne, eine Sprite bestellen und mit Alk auffüllen. Danach einen Sarong um die Hüften binden und shoppen gehen. Jeden Tag kommen sie mit Taschen und Paketen bepakt zurück, in der Hand eine halbleere Flasche Bintang Bier und zeigen sich am Pool gegenseitig ihre Beute. Nachmittags ziehen sie fast alle ihr Bintang T Shirt an , greifen nochmal zur Flasche :ex: und suchen dann eine Futterstelle. Ich glaube, wir haben ein Mordsglück, dass wir in der australischen Nebensaison hier sind, denn wenn die jungen Australier einfallen, muss es hier die Hölle sein.
Wir überlassen die Rentnerbande ihrem Schicksal und hüpfen in ein Blue Bird nach Sanur. Ach......hätte uns doch irgendeine Buchungsseite hierhin verschlagen!! Hier gefält es uns viel besser. Breiter feinsandiger Strand und man kann dank eines schützenden Korallenriffs sogar ins Wasser! Sehr hübsche Strandcafés und kleine Warungs. Kein Hotel darf hier höher sein als eine Kokospalme.
In einer reizenden Strandbar mit grossen Buddhaköpfen und langen Fahnen die sich in der Brise wiegen, trinken wir etwas sehr kaltes und die freundliche Bedienung erzählt uns von dem Mulla Mulla Fisch, den man vor den Inseln im Wasser stehen sehen kann. Er ist kugelrund und soll einen Durchmesser von bis zu 4 Metern haben. Es handelt sich hier um den Mondfisch, welcher tatsächlich im Dezember und Januar hier zu sehen ist.
Spontan beschliessen wir mit dem nächsten Boot zur Insel Nusa Lembongan überzusetzen. Das ist ein kleines Inselchen, das neben der grösseren Insel Nusa Penida rechts von Bali liegt.
Nach der kurzen Überfahrt mit dem Rocky Speedboat empfängt uns ein kleines Paradies. Auf der kleinen Insel gibt es schmucke Guesthäuser und Bungalows. Am Strand holen die Algenfischer gerade die Ernte ein. In grossen Körben schaffen sie die Algen aus den Booten und breiten sie auf bunten Tüchern zum trocknen aus. Pink, grün braun, beige,schwarz und rosa leuchten sie in der Sonne. Der ganze Strand ist damit gesprenkelt. Nach einem Spaziergang quer übers Inselchen mieten wir uns ein Fahrrad und steuern die Mangroven am Ende der Landzunge an. Gerne würden wir noch einmal schnorcheln, die Erinnerung an Gili Trawangan ist noch frisch und wir hätten´s gerne nochmal so schön. So hoppeln wir über die Löcher , um welche man ein wenig Strasse herum gebaut hat und gelangen an ein Beach Resti mit dem Namen Mangrove Stop. Nur noch eine Familie mit einem kleinen Kind ist dort . Es ist einfach das Paradies. :relax: Sonnenliegen unter Bäumen, blaues Meer, freundliche Menschen und diese Ruhe, die sich sogleich ins Herz schleicht und sich auf die Gehirnwindungen legt. Hier trifft es genau unser Gefühl und die Unzufriedenheit der letzten Tage fällt einfach von uns ab.
Mit seinem Boot Tuna Hunter hat der Chef des Restis am Morgen, na was wohl....Thunfisch gefangen :D . Der wird nun extrem lecker gegrillt und mit einer würzigen Sosse serviert. :hunger: Ach, gut gehts uns!
Frank will unbedingt schorcheln und den Mulla Mulla Fisch suchen. Ich bin einfach nur zu faul. Und da das Wasser eine geschätzte Temparatur von 38 Grad hat und sich nix lebendiges im Wasser tummelt, verzichte ich darauf. Frank schorchelt und schnorchelt weiter und weiter, hunderte von Metern. Aber das Wasser wird nicht tiefer als 30 cm und bleibt heiss. Vom Mulla Mulla natürlich keine Spur  . Derweil geniesse ich diesen Frieden, trinke etwas frisches, öffne mein Herz und bin einfach nur happy.
Viel zu schnell vergeht die Zeit und wir radeln zurück um das Boot nach Sanur nicht zu verpassen. Dieser Tag war perfekt, eigentlich sollte man einige Tage auf Nusa Lembongan verbringen.
Zurück in Sanur relaxen wir noch ein Weilchen am Strand um noch ein wenig mehr von dieser roten Farbe auf unsere Körper zu bekommen......
Im Hotel in Kuta, diesem Juwel, wird schnell geduscht und vor allem mit After Sun der hübsche rote Hautton gepflegt. Ein langer Spaziergang bringt uns ans Ende des Strandes von Kuta, dort ist abends einiges los. Eine religiöse Gruppe lässt sich mit Musik nieder, man tanzt , die Frauen sind in bunte Saris gehüllt . Was singen sie...ah, Hare Krishna Hare Hara.
Die balinesischen Familien kommen abends ans Wasser, wenn die Touristen fort sind. Dann baden sie auch, allerdings komplett angezogen. Anders wäre es unschicklich. Danach setzen sie sich alle pladdernass auf das Familienmoped und düsen fort, der Fahrtwind wird sie schon trocknen. Gruppen junger Männer spielen am Strand Fussball, begleitet werden sie von Gitarrenmusik. Das Meer schimmert in zarten rosa und die Schaumkronen der sanften Wellen glitzern darauf wie weisser Zuckerschaum.
Die bunten Auslegerboote mit den aufgemalten Gesichtern liegen auf dem Sand und schauen scheinbar belustigt dem bunten Treiben zu.
Warungs und Getränkestände öffnen, die Schwimmreifen Verkäufer lassen sich nieder. Die bunten Dinger an einer langen Stange aufgetürmt.
Die bunten Sarongs der Frauen leuchten in der Abendsonne und der Himmel nimmt eine sanfte rosa Färbung an. Auf dem langen Steinwall lassen sich immer mehr Menschen nieder um dem grandiosen Naturschauspiel zuzuschauen, wenn die Sonne im Meer versinkt. Rechts neben uns sitzt , unberührt von den anderen, eine kleine Gruppe Menschen und meditiert, völlig losgelöst von der Gegenwart.
Die Farbe des Himmels geht von rosa in pink mit blau über um dann langsam in flammendem rot und orange dramatisch zu verglühen. Die farblose kurze Zeitspanne danach, wenn die Glut verblasst, stimmt mich immer etwas traurig.
Unser Abendessen gibt es heute an einem Tisch im Sand mit Kerzenlicht.
Morgen steht der Meerestempel Tanah Lot auf dem Programm.


Thaifood is like haveing a Party in my mouth.
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